Mit dem Frauen-Appell für Kinder soll verstärktes Interesse in der Politik für die Vermeidung von Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung geweckt werden. Daher versucht die Stiftung EINE CHANCE FÜR KINDER engagierte Frauen aus den Bereichen Wirtschaft, Medien, Kultur, Öffentliches Leben und Sport zu motivieren sich für ein besseres Aufwachsen vieler Kinder einzusetzen. Dieser „Frauen-Appell für Kinder“ wird an die neue Bundesregierung gerichtet werden.
Kindeswohlgefährdung ist ein soziales und vor allem ein psychisches Problem der Mütter/Väter. Frühe Vernachlässigung führt über eine Traumatisierung zu „seelischen Narben“ und macht besonders anfällig gegen spätere Belastungen. Diese Problematik muss im Interesse der Kinder und für die Zukunft von uns allen als Gesellschaft unbedingt gelöst werden, denn von ihren Eltern vernachlässigte Kinder werden überdurchschnittlich häufig zu Problem-Kindern und Problem-Jugendlichen. Bei ihnen drohen mangels Vorbildern und sozialer Integration Schulabbrüche und weitere gravierende Folgen, wie z. B.
- Jugendarbeitslosigkeit und damit ausbleibende soziale Integration in die Gesellschaft oder
- leichtere Verführbarkeit zu Drogengebrauch, zu Jugendgewalt und zu Rechtsradikalismus
Fachkräfte „Frühe Hilfen“ (z. B. Familienhebammen oder Familien-Kinderkrankenschwestern) haben eine sehr gute auf die Problemlage konzentrierte Qualifizierung durchlaufen. Sie betreuen Mütter/Väter und ihre Kinder über viele Monate.
Die Bundesregierung fördert zwar die Kommunen für den Bereich der „Frühen Hilfen“ mit jährlich insgesamt 51 Millionen Euro. Für eine quantitativ und qualitativ erfolgreiche aufsuchende Hilfe der Familien durch Fachkräfte „Frühe Hilfen“ müssten viele Kommunen jedoch erheblich mehr zusätzliche Mittel bereitstellen. Die meisten Kommunen sind finanziell aber nicht in der Lage, die wirklich benötigte Zahl an diesen unerlässlichen Betreuungen zur Vermeidung von Vernachlässigung und Misshandlung zu finanzieren. Der „Frauen-Appell für Kinder“ fordert eine stärkere finanzielle Förderung durch die Bundesregierung.
